Schönen guten Morgen, Tag, Abend oder Nacht, je nach eurer Uhrzeit.
Mein Name ist Timon, bin aktuell 28 Jahre alt, wohne noch bis Ende diesen Monats (08.19) am schönen Bodensee, im Süden von Baden-Württemberg.
Ab September wird mein neuer Heimatort Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen sein.
Bevor ich hier etwas ungeordnet und chaotisch weitere Informationen von mir gebe nutze ich vorerst eure nette Vorlage, weitere Fragen dürfen selbstverständlich gestellt werden.
1. Wie hast du zu uns gefunden?
- Die freundliche Suchmaschine Google hat mich hierher geführt als ich mal wieder (alle Jahre kommt das bei mir vor) im Internet nach Plattformen gesucht habe, welche eine Community beherbergen die aus der schwarzen/alternativen Szenerie stammt.
2. Was bedeutet für dich ganz persönlich Gothic?
- Ich finde die Frage ist schwer zu beantworten und dennoch versuche ich mich hier ausführlich kurz zu halten: Gothic bedeutet für mich eine gesonderte Verbindung zu dem Thema Tod, Finsternis, Dunkelheit und vielerlei Dinge die in der Allgemeinheit als Tabu oder Böse angesehen wird. Gothic interpretiert hierbei etwas Gutes was auf den ersten Blick schlecht aussieht. Einfaches Beispiel wäre der Tod, für viele löst das Schmerzen aus, für mich ist es ein gutes Gefühl da ich den Tod mit Erlösung und Fortschritt verbinde, sowie auch etwas selbstverständliches, eine Schwelle die jeder von uns überschreiten wird.
Die "schwarze Szene" Community, welche ich in meinem bisherigen Leben kennen lernen durfte teilt auch bestimmte Werte mit mir in denen ich bisher noch nicht enttäuscht wurde, es gibt Anstand, Respekt und Hilfsbereitschaft in hohem Maße was ich in anderen Szenen nicht in diesem Ausmaß erlebt habe.
3. Welches Verhältnis hast du gegenüber dem Mond und der Nacht?
- Naja, der Mond ist für mich eine abgeschwächte Sonne (sprich Vollmond), da ich kein Freund von Helligkeit und Hitze bin kommt mir der Mond mit seiner angenehmen Strahlung (welche natürlich von der Sonne stammt) sehr entgegen. Die Nacht mit der Dunkelheit ebenso, es gibt hier auch Momente in denen ich die Dunkelheit etwas fürchte da ich nicht erkennen kann was sie verbirgt, zum großen Teil ejdoch schätze ich die Dunkelheit da sie auch mich verborgen hält und schützt, hier habe ich die Ruhe die ich genießen kann und nicht die Hektik, welche der Tag oft mit sich bringt.
4. Wie fühlt sich für dich Finsternis an? Magst du sie? Wenn ja. Was magst du an ihr?
- Finsternis ist wie so alles auf dieser Welt ein zweischneidiges Schwert, ich habe bereits früh gelernt mit der Finsternis umzugehen und sie zu genießen so gut es geht, durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen. Allerdings finde ich diese Erlebnisse um ein vielfaches besser wenn man diese in vertrauter Zweisam- oder Dreisamkeit teilen kann. In einer kleinen Gruppe aus Gleichgesinnten ist der Genuss deutlich intensiver.
Zugleich kann die Finsternis sehr bedrückend wirken, gerade wenn die positive Einsamkeit in eine negative umschlägt fühlt man sich ausgeliefert und überfordert, man möchte vieles aber nicht mehr in der Finsternis verweilen, man möchte gesehen und wahrgenommen werden. Allerdings (so meine Erfahrungen), sobald man gesehen wird wünscht man sich schnell wieder im Schatten zu verschwinden.
5. Befindest du dich noch auf der Suche nach deinem Weg oder hast deinen Platz in der Welt schon gefunden?
- Wie bereits oben erwähnt ziehe ich bald um, das ist ein Teil meines Weges, denn die größte Motivation meinen derzeitigen Wohnort zu verlassen ist der Wunsch neue Menschen zu finden mit denen ich mich verbunden fühlen kann. Seit ungefähr 10 Jahren bewege ich mich aktiv in der Szene und sah viele Menschen in dieser, ein paar wenige habe ich als Freunde schätzen gelernt und ein paar vereinzelte sogar lieben gelernt, doch nicht eine Freundschaft blieb auf lange Zeit bestehen oder erreichte eine tiefere Ebene der Verbundenheit nach der ich mich sehne. Somit ist der Umzug ein größerer Wendepunkt meines Lebens und ich bin gespannt was mich noch erwarten wird.
6. Wenn dir jemand zwei Möglichkeiten bieten würde, welche würdest du wählen? Die erste Möglichkeit würde dir ein schönes Leben ermöglichen. Die zweite Möglichkeit würde dir einen Weg zeigen, auf dem du anderen Lebensformen (Tiere eingeschlossen) helfen könntest ein besseres Leben zu bekommen.
- Ich vermute die meisten wählen den zweiten Weg, ich würde mich für den ersten Weg entscheiden. In meinem Leben habe ich bereits einigen Menschen versucht das Leben zu erleichtern und bin dabei oft auf die eigene Nase gefallen da ich nicht das Wissen, das Können, die Macht oder eine andere Eigenschaft aufzeigen konnte um aktiv Menschen langfristig zu helfen. Es gibt vielleicht wenige Ausnahmen und einen bestätigten Fall in meinem Leben als eine Person zu mir sagte ich hätte diese ernsthaft zum nachdenken gebracht und etwas bewirkt. Jedoch habe ich gelernt dass das eigene Leben, das eigene Universum um das sich alles dreht, das höchste Gut ist. Mir fällt es extrem schwer Menschen zu verstehen die sagen sie leben nur noch für die Familie und Freunde aber nicht für sich selbst. Für mich ist klar, ich lebe für mich um mich glücklich zu machen und mein Glück ist un-widerrufbar mit dem Glück der anderen Verbunden, damit ich Glück erfahre in ihrer Vollkommenheit ist es zwangsläufig nötig dass Menschen die mir wichtig sind auch Glück erfahren. Der erste weg hilft damit nicht nur mir sondern auch Menschen um mich herum, für die anderen Menschen und Tiere die mein Leben nicht beeinflussen (von dessen Existenz ich nicht weiß) müssen Ihren eigenen Weg gehen, das Leben ist nicht fair und war es nie.
7. Eine apokalyptische Katastrophe würde das menschliche Leben komplett auslöschen und du wüsstest bereits 24 Stunden vorher davon, was würdest du in diesen letzten 24 Stunden des Lebens tun?
- wahrscheinlich nichts besonderes außer die Arbeit schwänzen und meinen Hobbys nachgehen (wenn wir davon ausgehen dass nur ich als einziger Mensch davon weiß und sonst niemand, sprich Infrastruktur noch intakt ist). Die Begründung ist gänzlich einfach: Ich wäre mit der Situation überfordert, würde die Katastrophe als unwahr einreden und am Ende wohl sehr nervös abwarten und sehen was passiert.
Wenn die Katastrophe nach den 24h wirklich eintrifft kann ich nicht sagen ob mein Überlebenswille greift und ich alles erdenkliche tun würde um nicht zu sterben oder ob ich es akzeptiere und darauf anlege getötet zu werden, das kann ich erst wissen wenn es soweit ist da ich noch nie in einer so enormen Stresssituation war (zum Glück).
8. Du siehst auf der Straße liegend eine bewusstlose, komplett verwahrloste Person. Auf den ersten Blick wäre ersichtlich, dass diese Person einen Rausch hat. Würdest du dir die Zeit für einen 2. genaueren Blick nehmen? Und wenn dir dieser 2. Blick die wahre Situation dieser Person eröffnen würde, wie würdest du darauf reagieren?
- Die Zeit würde ich mir nehmen wenn es möglich ist, sprich wenn ich in einem Auto sitze und das ganze auf der Schnellstraße passiert würde ich nicht anhalten, geschweige umdrehen, da mein eigenes Leben durch so eine Aktion stark gefährdet wäre und ich mir nicht sicher bin ob es Einbildung war oder nicht. Wäre ich zu Fuß unterwegs oder mit dem Fahrrad und die Person liegt in der Stadt, dann ja, denn ich gefährde mich mit dem Blick nicht selbst.
Nachdem ich noch einmal hin geschaut habe und mir dessen bewusst werde würde ich (je nach Umgebung) langsam (gefährliches Viertel) oder schnell (öffentlicher sicherer Platz) auf die Person zugehen, prüfen ob die Person ansprechbar ist, wenn nicht die Polizei/den Krankenwagen verständigen und so gut es geht Erste Hilfe leisten.
Ist übrigens eine unerwartete Frage.. und die wird hier jedem gestellt? Was ist der tiefere Sinn davon? Um eine Statistik zu füllen wie hilfsbereit sich manche betiteln?
9. Du siehst einen Pöbel Jugendlicher auf der Straße die sich um ein wehrloses Tier versammelt haben und es quälen. Wie reagierst du?
- Der Mensch welcher in der Gesellschaft die übliche Ethik gelernt hat, welche ich auch erfahren habe, wird sich wahrscheinlich einmischen und die Jugendlichen vertreiben, bzw. es versuchen. In meinem Fall weiß ich das nicht, je nachdem wie bedrohlich die Jugendlichen wirken, je nachdem wie gut oder schlecht mein Tag war, würde ich versuchen einzuschreiten, mir zusätzliche Hilfe zu holen oder die Jugendlichen auf irgendeine Weise davon abbringen / ablenken das Tier weiter zu quälen. Ob das dann wirklich passieren wird weiß ich nicht, auch hier gilt, mein Leben vor dem der Anderen.
10. Und dies ist meine letzte Frage.
Was bedeutet für dich, ein menschenwürdiges Leben?
- Leben und Leben lassen, das Gesamtbild erfassen und einen Mittelweg zu finden welcher unsere Gier und unseren Egoismus befriedigt aber auch zeitgleich das weitere Bestehen von angenehmen Leben garantiert. Die größte Hürde wird hier sein den Hass und den Neid, neben der Gier und dem Egoismus zu besiegen bzw. diesen zu kontrollieren.
Ein menschenwürdiges Leben ist für mich ein Leben bei dem man sich nicht über andere Menschen stellt und sich als etwas besseres hält. Wir alle sind aus Fleisch und Blut und jeder Einzelne ist zu Großem fähig, im guten oder im schlechten, die Kunst liegt darin trotz all dem Schlechten auf der Welt stets das Gute anzustreben.
Ich hab mich hier etwas gehen lassen, schreibe gern längere Nachrichten, sorry dafür, diese kurzen Mitteilungen über Chat (WhatsApp und co.) sind nicht mehr so meins, da kommt schwer rüber was man sagen möchte, daher ist dieses Forum ein weitere Pluspunkt für euch.
Dunkler Gruß
Timon aka Die_Sense