Moin zusammen
ich bin Metamorph, 21 Jahre alt und wohne mittlerweile in Salzgitter. Ursprünglich bin ich aber ein Dorfkind aus Sachsen-Anhalt. Ich mache es mal anders herum und beantworte erst die Fragen, um danach noch was zu mir zu schreiben.
1. Wie hast du zu uns gefunden?
Wieder mal die Standardmethode: Google. Ich hab einfach "Gothic Forum" eingegeben und das dritte oder vierte Ergebnis war dann diese Seite hier. Wenn ich etwas Neues suche, öffne ich generell die ersten paar Seiten und Weltenfinsternis war augenscheinlich das beste Ergebnis.
2. Was bedeutet für dich ganz persönlich Gothic?
Da fällt es mir schwer, es genau zu beschreiben. Ich hatte in der letzten Zeit öfter die Gelegeneheit, mich unter Goths zu mischen und das war so der Punkt, an dem ich mich nach langem mal wieder wohl gefühlt habe. Insgesamt ist Gothic für mich eine Mischung aus dem dunklen Erscheinungsbild und hauptsächlich der Lebenseinstellung bzw dem Verhalten.
Das mag jetzt leider nicht die zufriedenstellendste Antwort sein, aber ich bin jetzt auch nach längerem Überlegen nicht in der Lage, das richtig in Worte zu fassen.
3. Welches Verhältnis hast du gegenüber dem Mond und der Nacht?
Das ist für mich einfacher zu beantworten. Die Nacht ist für mich die Zeit, in der ich mich am besten und geborgen fühle. In meinem Geburtsort bin ich gerne mal nachts raus gegangen, da ich eh am Ortsrand gewohnt habe, und bin zwischen den Feldern lang gegangen. Da ist es noch wirklich dunkel und ich konnte mich entspannen. Während es tagsüber einfach immer hektisch ist (besonders in einer Stadt), komme ich in der Nacht zur Ruhe und zum Nachdenken. Der Mond hat für mich keine besondere Bedeutung, manchmal stört er mich sogar. Ich sehe viel lieber die Sterne, in denen ich mich verlieren könnte.
Ich finde, jeder sollte mal einen richtigen Sternenhimmel gesehen haben, also nicht nur die Hellen der Sternenbilder sondern auch die zahllosen Dunkleren dazwischen.
4. Wie fühlt sich für dich Finsternis an? Magst du sie? Wenn ja. Was magst du an ihr?
Die äußere Finsternis, also zum Beispiel die einer "bewölkten" Nacht, mag ich, weil es so ist, als würde sie mich behüten.
Die innere Finsternis dagegen... nun, die sollte wohl eher nicht in den Vordergrund treten, während ich mit Freunden unterwegs bin. Das ist dann nicht sehr hilfreich. Aber sie gehört nunmal zu der Person, die ich bin. Daher kann ich nicht sagen, dass ich sie nicht mag, aber auch nicht, dass ich sie liebe.
5. Befindest du dich noch auf der Suche nach deinem Weg oder hast deinen Platz in der Welt schon gefunden?
Da kann ich definitiv sagen, dass ich meinen Platz noch nicht gefunden hab. Privat befinde ich mich wohl wieder am Anfang. Und beruflich weiß ich, was ich machen werde. Allerdings ist das für mich nur ein Weg, um den privaten Weg einfacher bzw angenehmer zu gestalten.
Ich weiß zwar, wo ich hin will, aber zurzeit weder wie ich da hin komme, noch an welcher Stelle ich mich aktuell befinde.
6. Wenn dir jemand zwei Möglichkeiten bieten würde, welche würdest du wählen? Die erste Möglichkeit würde dir ein schönes Leben ermöglichen. Die zweite Möglichkeit würde dir einen Weg zeigen, auf dem du anderen Lebensformen (Tiere eingeschlossen) helfen könntest ein besseres Leben zu bekommen.
Naja, für mich endet beides am gleichen Punkt. Wenn ich anderen helfen kann, dann geht es mir selbst besser. Und ein schönes Leben zu haben, während es um mich herum anders aussieht, ist für mich nicht wirklich möglich (außer ich bleib/denke in meinen 4 Wänden). Von daher heißt mir helfen, anderen zu helfen.
7. Eine apokalyptische Katastrophe würde das menschliche Leben komplett auslöschen und du wüsstest bereits 24 Stunden vorher davon, was würdest du in diesen letzten 24 Stunden des Lebens tun?
Ich würde diesen Tag nutzen, um mich irgendwo abseits von allem endlich einmal komplett sorgenfrei auszuruhen. Wenn danach sowieso alles in Bedeutungslosigkeit versinkt, muss ich mir über nichts Sorgen machen.
8. Du siehst auf der Straße liegend eine bewusstlose, komplett verwahrloste Person. Auf den ersten Blick wäre ersichtlich, dass diese Person einen Rausch hat. Würdest du dir die Zeit für einen 2. genaueren Blick nehmen? Und wenn dir dieser 2. Blick die wahre Situation dieser Person eröffnen würde, wie würdest du darauf reagieren?
Die Frage kann ich nicht eindeutig beantworten. Der Grund ist eigentlich recht simpel: Ich bin u.a. so extrem schüchtern, dass selbst Terminabsprachen bei meinem Standardfriseur eine gewaltige Hürde für mich darstellen. Daher würde ich vermutlich nicht auf eine offenbar nur betrunkene Person zugehen. Sollte allerdings erkennbar sein, dass es dieser Person gesundheitlich sehr schlecht geht, würde ich natürlich entsprechend helfen.
9. Du siehst einen Pöbel Jugendlicher auf der Straße die sich um ein wehrloses Tier versammelt haben und es quälen. Wie reagierst du?
Interessanterweise bin ich der Meinung, dass dabei meine Abscheu gegenüber den Jugendlichen die Schüchternheit überwiegt und ich dementsprechend dazwischen gehen würde.
10. Was bedeutet für dich, ein menschenwürdiges Leben?
Ich sehe darin ein Leben ohne Verwahrlosung und ohne vor jemandem zu Kreuze kriechen zu müssen, um Dinge zum Überleben zu erhalten.
Allerdings sehe ich einen Unterschied zwischen verschiedenen Menschengruppen. Beispielsweise bei Ureinwohnern in Afrika oder Amerika, die größtenteils unbeeinflusst von der "Zivilisation" leben können, ist das etwas Anderes. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich es normal oder in Ordnung finde, wenn sie z.B. hungern. Aber egal wie einfach ihre Lebensweise ist und so sehr sie auch wortwörtlich im Dreck wühlen (müssen), solange sie mit ihrem traditionellen Leben zufrieden sind, ist es ein menschenwürdiges Leben. Wenn jedoch jemand aus welchen Gründen auch immer in z.B. Deutschland so leben MUSS, dann ist das meiner Meinung nach ein menschenunwürdiges Leben.
Damit habt ihr mal einen Ersteindruck von mir bekommen. Ob positiv oder negativ müsst ihr wohl selbst wissen. Ich würde jetzt nur noch ergänzen wollen, wie ich denn an dem Punkt hier gelandet bin.
Irgendwann kurz nach Beginn des Gymnasiums hab ich die Anziehung des Dunklen gespürt. Dies erst nur in Form der schwarzen Farbe, da es in meiner Umgebung (geografisch gemeint) schon fast ein Skandal war, nicht "normal" zu sein. Dass ich mich da angepasst habe, lag nicht zuletzt an dem Beruf meines Vaters.
Jedenfalls hab ich nach meinem Umzug nach SZ vor drei Jahren angefangen, mich immer deutlicher in Richtung Gothic zu bewegen. Seit Mitte diesen Jahres hatte ich auch ein paar Gelegenheiten, bisschen weiter in die Szene rein zu schauen. Wegen des weiter oben genannten Grundes habe ich aber auch nicht wirklich richtig Kontakt gefunden.
Da jetzt aber auch die letzte Bindung nach Sachsen-Anhalt der Geschichte angehört, gibts für mich keinen besseren Zeitpunkt, um endlich mehr so sein zu können, wie es zu mir passt.
Und ich hoffe, dass ich hier anfangen kann
Zuletzt noch eine generelle Sache: Da sich mein Studium immer mehr dem Ende nähert, kommt es immer wieder zu Phasen, ich denen ich außer dafür für nichts Zeit habe und mich in der Zeit auch hier vermutlich recht rar machen werde.
Damit bleibt mir jetzt nur noch, auf Fragen zu warten