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THEMA: Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück

Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47202

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Dunkle Grüße an alle, die dies hier lesen und vorab auch gleich mein Dank, dass ihr mir eure Zeit schenkt. Wie es sich unter gesitteten Bewohnern unseres Planeten gehört, möchte ich mich gern vorstellen.

Hier wird man mich in Zukunft als Theoten kennen. Das ist ein Name, den ich früher mal einem NSC im Rollenspiel "Call of Cthulhu" verliehen hatte, für das ich einige Jahre Spielleiter für eine kleine (aber feine) Gruppe war. Dieser Charakter hatte einige Eigenschaften, die ich nun an mir wiedergefunden habe. Dazu gehört unter anderem, dass er viele Jahre sein Innerstes versteckte um einem Bild zu entsprechen, das andere von ihm erwarteten bzw. von dem er glaubte, andere würden es von ihm erwarten. Genau dies habe ich auch in den letzten Jahren getan. Oder sollte ich vielleicht eher sagen, dass es mir geschehen ist?

Klar gesagt: Ich habe den dunklen Teil meiner Seele verleugnet, obwohl ich aus meinen magischen Erfahrungen hätte wissen müssen, dass jeder unterdrückte Aspekt des eigenen Selbst, irgendwann zum Dämon wird. Und so ist der Dämon nun hervorgebrochen und hat mich zurück in die Dunkelheit gesendet, damit ich dort wieder zu mir selbst finde. Denn seit meinem 16. Lebensjahr war ich in der Schwarzen Szene verankert und fand dort ein Zuhause. Ich liebte die Nacht und liess mich nur zu gern von ihren dunklen Armen umschliessen. Ich drückte meine Gefühle in Bildern statt in profanen Worten aus. Und ich genoss es, wenn ich nächtelang tiefgreifende Gespräche mit Menschen führen konnte, die die Dunkelheit gleichermaßen liebten und die Ästhetik dessen erkannten, was andere als abstoßend empfanden. Dazu gehörte unter anderem der Vampyrismus genau so wie das "Spielen" mit Dämonen.

Als ich dann aber Vater wurde, löste ich mich davon und ging einen Weg, der mir nicht entsprach. Ich hörte auf magisch (an mir) zu arbeiten, versuchte mich mit dem Tageslicht anzufreunden, kappte so ziemlich alle Verbindungen zu Freunden, die ich hatte, und verleugnete sogar den Vampyr in mir. Vor mir selbst rechtfertigte ich mich damit, dass ich meinen Kindern ein Vorbild sein wollte und weil mein (autistischer) Sohn Angst vor dunkel geschminkten Menschen hatte, blieb auch in meinem Äußeren nur noch die schwarze Kleidung, der ich treu geblieben bin, sowie meine langen Haare.

Vor einigen Tagen kam dann der Dämon über mich, der mir zeigte, dass ich mich zu lange selbst verleugnet habe. Und ich stellte fest, dass von dem, was ich eigentlich war und sein will, nicht mehr viel übrig geblieben ist. Doch dies ändere ich nun und das brachte mich dann über meine Suche im Netz auch zu eurer Community, wo ich hoffe mich zukünftig einbringen zu können.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich hoffe, dass dies eine Warnung für jede Schwarze Seele ist, die glaubt sie müsse sich, und sei es auch für die eigenen Kinder, verändern. Es funktioniert nicht. Es führt nur zu Selbstverleugnung die sich irgendwann rächt, weil man ab einem bestimmten Punkt nicht mehr mit sich selbst klarkommt, wenn man nicht man selbst ist. Außerdem verliert man seine Freunde und bleibt ziemlich allein zurück. Und nach Jahren stellt man dann plötzlich fest, dass sich die Welt um einen herum weitergedreht und man dies gar nicht mitbekommen hat.

Genau dies ist mir geschehen. Von den Freunden blieben nur sehr wenige. Gleichermaßen von den Clubs und Events, in denen ich früher verkehrte. Und nun weiss ich nichtmal mehr wohin ich mich wenden kann, wenn ich in Berlin dunkle Musik hören und Gleichgesinnte treffen will. Ein paar "neue" Events konnte ich zwar bereits ausmachen, doch muss ich sie nun erstmal nach und nach erkunden um zu schauen, wo ich mich wieder wohlfühlen kann, also wo Musik und Atmosphäre stimmen.

Für einen Tipp, an welchem Ort man in Berlin noch regelmässig einkehren kann, wäre ich dankbar. Denn von den Events, die ich noch kannte, ist scheinbar nur noch der Montag im Duncker übrig geblieben.

Doch nun noch ein paar Worte zu meiner Person.

Mein Geld verdiene ich heute als IT Security Manager, nachdem ich viele Jahre als Systemadministrator für Linux-Server und System-Engineer für Server-Netzwerke tätig war. Computer waren schon immer ein wichtiger Teil in meinem Leben und gehören zu mir wie das Mondlicht zur Nacht. Ich habe also quasi eines meiner Hobbies zum Beruf gemacht. Ich bin auch als Moderator in einem IT-Support-Forum tätig, wo Hacker ihr Wissen teilen um anderen bei Computerproblemen zu helfen.

Ich bin Vater von 2 Kindern in einer polyamoren Beziehung und weiss nun seit einigen Tagen, dass meine ganze Familie eigentlich ganz gut damit umgehen kann, dass ich nicht die Lichtgestalt bin, die ich in den letzten Jahren versucht habe zu sein. Die lichten Aspekte kann nämlich der andere Partner meiner Frau recht gut ausfüllen. Bevor die Frage aufkommt: Ich selbst habe derzeit keine weitere Partnerin, weil zum einen die polyamore Beziehungsform ein sehr tiefes Vertrauen braucht und es zum anderen meiner Erfahrung nach nur wenige Menschen gibt, die überhaupt damit klarkommen. Man muss sich der Liebe seines Partners einfach 100% gewiss sein können. Bisher ist mir noch keine Seele begegnet, die bereit war ein solches Vertrauen mit mir zu teilen.

Neben Computern habe ich natürlich noch andere Hobbies. Zu diesen zählen neben meiner Familie (und Computern) auch meine Vogelspinnen, mein Interesse für die verschiedenen Magieströmungen, Zeichnen und Musik. Den Vampyrismus würde ich weniger als Interesse oder Hobby bezeichnen sondern eher als eine naturgegebene Vorliebe und in gewisser Weise auch Notwendigkeit, auch wenn er natürlich dazu führt, dass ich mich mit verwandten Themen recht intensiv befasse. Magie ist nur zum Teil wirklich ein Hobby. Sie ist vielmehr für mich ein Werkzeug um mich selbst zu erforschen. Dazu nutzte ich in der Vergangenheit Wege wie jene von Crowley, Eschner, Dee, der Chaosmagie des IoT, verschiedenen Strömungen des Schamanismus sowie die Rekonstruktion von Ritualen von untergegangenen Kulturen anhand von alten Schriften und Abbildungen. Dies werde ich nun ganz gewiss auch wieder tun und habe bereits damit angefangen, indem ich meine damals handschriftlich angelegten "Black Books" wieder hervorgeholt habe um meine bisherige magische Entwicklung erneut zu reflektieren.

Gern möchte ich auch jene Fragen beantworten, die hier wohl häufig gestellt werden, wie es ja in dem gepinnten Thread erwähnt wird:

1. Wie hast du zu uns gefunden?
Über eine Suche via Google. Als IT'ler war das natürlich mein erster Anlaufpunkt um herauszufinden, wo es überhaupt noch Gemeinschaften der Schwarzen Szene sowohl im Netz als auch im Reallife gibt.

2. Was bedeutet für dich ganz persönlich Gothic?
Die Frage finde ich ziemlich schwierig zu beantworten, weil Gothic etwas sehr vielfältiges ist. Ich denke aber, dass ein Kern darin besteht, dass man sich auch mit den dunklen Seiten seines Selbst und seiner Umwelt befasst und diese nicht nur im Kopf begreift sondern in seiner Seele annimmt. Natürlich gehört zum Gothic aber auch die dunkle Musik, die meiner Erfahrung nach zu großen Teilen nur von jenen als schön empfunden wird, die ihren Frieden mit ihrer dunklen Seite geschlossen haben. Auch das Hinterfragen des Status Quo empfand ich immer als wichtigen Aspekt, was ich in dieser Form nur in der Gothic-Szene finden konnte. Und nicht zuletzt ist es die Offenheit und Toleranz gegenüber Andersartigem, die die Gothic-Kultur für mich prägt. Doch ich könnte noch vieles mehr dazu schreiben. Ich denke im Laufe der nächsten Zeit wird es hoffentlich die Gelegenheit geben auf den ein oder anderen Aspekt des Gothic weiter einzugehen.

3. Welches Verhältnis hast du gegenüber dem Mond und der Nacht?
Die Nacht gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit, das ich in dieser Form nichtmal in meiner Beziehung bisher finden konnte. Diese Geborgenheit ist absolut bedingungslos. Ich würde sagen, dass die Nacht für mich wie eine Partnerin ist, die mich im Arm hält und ohne Worte mein Inneres zur Ruhe bringt. Der Mond, oder besser gesagt das Mondlicht, ist dabei die Hand, die mich streichelt. Ich weiss gar nicht, wie ich das anders erklären soll. Es ist einfach eine sehr tiefe Emotion, die in mir hervorgerufen wird, wenn ich in der Nacht unter freiem Himmel wandle oder sie an einem ruhigen Ort geniesse.

4. Wie fühlt sich für dich Finsternis an? Magst du sie? Wenn ja. Was magst du an ihr?
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Frage auf die Finsternis der Nacht anspielt, wozu ich ja bereits etwas gesagt habe, oder ob eher die innere Finsternis gemeint ist, die man in sich trägt. Denn letztere ist für mich ein sehr zwiespältiges Ding. Es gibt Aspekte in ihr, die ich liebe und schätze, aber es gibt auch Teile der inneren Finsternis, die ich zwar wahrnehmen kann, die mir aber noch immer in ihrer Gänze verborgen sind. Allerdings ist diese innere Finsternis etwas, das ich lieben gelernt habe, auch wenn sie mich manchmal selbst erschreckt. Sie ist gerade dadurch für mich ein ewiger Quell der Selbstentwicklung.

5. Befindest du dich noch auf der Suche nach deinem Weg oder hast deinen Platz in der Welt schon gefunden?
Ich denke, dass ich eher wieder auf der Suche nach meinem Weg bin. Nach fast 10 Jahren, in denen ich meinen Weg verlassen hatte, ist es nun wie ein Neuanfang. Meinen Platz in der weltlichen Welt habe ich mit meiner Familie und meinem Job allerdings bereits gefunden. Den in meiner seelischen Welt werde ich nun aber neu erkunden müssen. Was sich daraus ergibt, muss sich zeigen. Definitiv werde ich aber den Fehler der Selbstverleugnung nicht wiederholen.

6. Die zwei Möglichkeiten sein Leben zu gestalten.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass beides möglich ist, denn ich habe bereits ein materiell sehr schönes Leben, wodurch ich gleichzeitig die Möglichkeit habe mich anderen Menschen und auch Tieren zu widmen. Ich habe es vor einiger Zeit aufgegeben immer nur dem Geld hinterherzurennen. Mein aktueller Job bietet mir ein finanziell gesichertes Leben, so dass ich die verbleibende Energie z.B. investieren kann um autistischen Kindern zu helfen und mich dafür einzusetzen, dass sie nicht weiterhin gequält werden, indem man versucht sie zu verändern.

7. 24h vor der Apokalypse weiss ich davon, was würde ich tun?
Ich würde diese Zeit auf jeden Fall mit meiner Familie verbringen, mit meinen Kindern spielen, meine Partnerin im Arm halten und wenn alle sich dann nachts zur Ruhe legen, würde ich mich auf unser Hausdach setzen und mich noch ein letztes Mal von der Nacht umarmen lassen.

8. Du siehst auf der Straße liegend eine bewusstlose, komplett verwahrloste Person. ...
Ich war in dieser Situation schon häufiger. Passiert hier in Berlin ja leider ab und an. Ich halte es da so, wie es Nachtblut in dem Lied "Wie Gott sein" beschrieben hat. Zitat: "Wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht feige wegsehen". Menschen hilflos liegen zu lassen würde mir ziemlich sicher monate- oder jahrelange Gewissensbisse verursachen. Deswegen bleibt mir schon für mein eigenes Wohlergehen nichts anderes übrig als zu helfen.

9. Du siehst einen Pöbel Jugendlicher auf der Straße die sich um ein wehrloses Tier versammelt haben und es quälen. Wie reagierst du?
Wenn sich mir die Möglichkeit bietet würde ich das Tier aus der Situation rausholen. Mit den Jugendlichen zu diskutieren bringt erfahrungsgemäß wenig. Daher ist die effizienteste Möglichkeit das Tier zu schnappen und schnellstmöglich zu verschwinden.

10. Was bedeutet für dich, ein menschenwürdiges Leben?
Menschenwürdig bedeutet für mich in erster Linie, dass man sich keine Sorgen um Essen, Kleidung und Wohnstatt machen muss und dass man so sein darf, wie man ist. Letzteres wird leider viel zu häufig vernachlässigt. Jeder wird irgendwo gedrängt in einen gesellschaftlichen Konsens zu passen, was oft Wunden verursacht, die man leider nicht sehen kann.

So, das soll es für's erste von mir sein. Solltet ihr weitere Fragen haben, werde ich diese gern beantworten. Ich freue mich auf einen Austausch mit euch und vielleicht sieht man sich ja auch mal irgendwo.
In jedem alten Menschen steckt ein junger Mensch, der sich fragt, was in den letzten Jahren eigentlich mit ihm passiert ist.
Letzte Änderung: 5 Jahre 6 Monate her von Baltarsar.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47204

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Carpe Noctem,

Es ist erfreut von dir zu hören, Theoten. Ich ziehe ganz und gar meinen Hut vor dir! Für deine Erkenntnis, versteht sich. 3 Dinge können nie auf Dauer verleugnet werden: Die Sonne, der Mond, die Wahrheit. Es ist wahrlich schön zu hören, dass du nun den Weg gehst, der dich auch erfreut, der Weg, der für dich selbst richtig ist. Und natürlich ein weg, wodurch man ein Vorbild für Andere sein kann.


Somit heiße ich dich herzlichst willkommen und wir werden uns hoffentlich noch im Chat sehen!

Freundliche dunkle Grüße wünscht,

Draco
Ein Mensch ohne Verstand ist auch ein Mensch ohne Willen. [...] Nur wer denkt, ist frei und selbständig.
~Ludwig Feuerbach (1804 - 1872)
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47205

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Dunkle Grüße, Draco. Ich danke dir für dein Willkommen. Im Chat habe ich dich gestern Abend leider knapp verpasst. Ich sah nur noch dein 5-Minuten-Timeout. Doch bin ich mir fast sicher, dass wir uns dort demnächst noch begegnen werden.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47206

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Carpe Noctem,

Alles gut Theoten. Wir haben andererseits ein schönes Gespräch vor paar Stunden geführt, was ja das Ganze wieder ausgleicht. Auch nun werde ich im Chat verweilen. Ich freue mich für die Zukunft dich im Chat öfters zu sehen.


Freundliche dunkle Grüße wünscht,

Draco
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47207

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Willkommen, Theoten.

Eine durchaus spannende Vorstellung die viele Einblicke gewährt. Ich muss das erstmal auf mich etwas wirken lassen, denke aber, dass du unser Kollektiv der interessanten Persönlichkeiten gut ergänzen kannst. Als ITler bist du hier im übrigen nicht alleine, den ein oder anderen (mich eingeschlossen) gibt es aus unserem Berufsfeld in der Burg ;)

So oder so, mögest du hier finden wonach du suchst.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47210

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Vielen Dank für dein Willkommen, Neolor. Es scheint insgesamt ziemlich viele IT'ler in die Schwarze Szene zu ziehen. In unserer Firma bin ich da auch nicht allein. Vielleicht liegt das daran, dass die IT einen ja doch immer mal wieder dazu bringt über den eigenen Tellerrand zu schauen und wir oft auch auf verschiedene Menschen eingehen müssen, die sich mit ihren Problemen an uns wenden. Dafür ist es natürlich hilfreich, wenn wir uns etwas tiefer und intensiver mit dem menschlichen Sein befassen und eine gewisse Feinfühligkeit entwickeln.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47212

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Da sagst du was.

Zwischendrin reingeworfen auch von mir ein Hellcome! Hat dir schon jemand Cappuccino und Kekse angeboten?

Also ich hab immer das Gefühl, in meinem Beruf als "Schwarze" total allein zu stehen, aber das stimmt einfach nicht. Eine der Lehrerinnen ist offen tätowiert. Sie trägt zwar keinen Schmuck, aber man sieht schon ein bisschen die Tendenz. Bei Mitschülern kommt es auch hin und wieder zum Vorschein. Eine Klassenkameradin liebt Splatter und ist jetzt in Anatomie natürlich besonders bei der Sache. Es gab einen einzigen Moment, wo die Klasse etwas schockiert reagierte, als ich sagte, dass ich halt dem Dunklen etwas positives abgewinne, auch wenn ich trotzdem keine Zombie-Filme mag. Auf die Zombies gab es eine kurze Schrecksekunde bei allen, bis sie es begriffen hatten. Aber wahrscheinlich gucken alle zu Hause diese Serien, sind ja sowieso Trend.

Jedenfalls freuen wir uns, dass du hergefunden hast und hoffen, dass du dich wohlfühlst. Die meisten kriegen einen Schreck, wenn sie sehen, wie wenige wir eigentlich sind. Das schwankt natürlich, aber die meisten sind irgendwann einfach ohne ein Wort weg. Andere treiben es vorher noch unsozial bunt, um einen Grund zu haben, nicht mehr herkommen zu müssen. So oder so, bei uns geht es insgesamt ruhig zu, das ist dir sicher schon aufgefallen. Etwas mehr Aktion ist immer wünschenswert.
Sollte dich das interessieren, bist du herzlich eingeladen, einen Themenabend im Chat zu gestalten.

Ich bin jetzt auch so langsam in Halloween-Stimmung und werde mir für dieses Jahr noch etwas überlegen. Wir werden also etwas urgemütlich und ohne Zombie-Apokalypse feiern. ^^

Hoffentlich erwischen wir uns mal im Chat. Bin leider ab 20 Uhr nicht mehr online anzutreffen, außer am WE.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47213

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Dunkle Grüße, ShaitanJr. Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich hier nicht gleich überrannt werde. War die letzten Jahre ja doch eher zurückgezogen bzw. auf das Umfeld meiner Familie beschränkt und taste mich nun langsam wieder in die Szene vor. Heute Abend geht es erstmals nach vielen Jahren wieder zum Dark Monday im Duncker. Hab mir dafür extra für morgen frei genommen. Bin gespannt wie es sich dort anfühlen wird.

Aber vielleicht kann ich ja doch etwas Aktivität hier reinbringen. Ich werde es zumindest versuchen. Die letzten Abende mit Draco und Baltarsar im Chat waren auf jeden Fall sehr angenehm. Deswegen werde ich morgen dort ganz sicher auch wieder 1-2 Stunden verweilen. Ggf. gewöhne ich mir auch einfach an den Chat beim Arbeiten tagsüber auf meinem Zweitrechner offen zu haben. Da sind dann zwar meine Antwortzeiten nicht immer die Besten, aber vielleicht treffen wir uns so mal auf einen kleinen Plausch. Bei Themenabenden muss ich mal schauen, ob mir da was passendes einfällt. Gibt nicht so viele Themen, in denen ich tatsächlich noch auf dem Laufenden bin. Gerade bei Musik und ähnlichem fühle ich mich momentan wie ein Oldie. Bands wie Relatives Menschsein, Endraum, Tatmotiv Angst usw. kennt scheinbar kaum noch jemand. Wobei ja einige Themen, wie z.B. Vampyrismus, vermutlich auch zeitlos sind und viel Stoff für Austausch und Diskussion bieten.

Dass es Berufsbilder gibt, in denen die Schwarzen sich weniger öffentlich präsentieren ist mir auch schon aufgefallen. In der IT haben wir natürlich den Vorteil, dass man von uns "Freaks" sowieso erwartet, dass wir anders sind. Dass sich im Lehramt die Schwarzen eher verstecken, kann ich durchaus nachvollziehen, wenn auch nur zum Teil verstehen. Meine Frau macht häufiger die Erfahrung, dass die Schüler eigentlich eher positiv auf sie reagieren. Sie ist zwar keine Lehrerin, hat aber in Schulen häufiger zu tun, da sie die Inklusion von Autisten an den Schulen unterstützt und hilft ein barrierefreies Umfeld für sie aufzubauen. Seitdem sie dort wieder in Kleid und Korsett auftaucht, erfährt sie eher Respekt und gerade bei Jugendlichen auch oft ein offenes Willkommen. Daher ist es eigentlich recht schade, dass sich die Schwarzen in ihren Jobs oft nicht trauen sich zu "outen".

Ich freue mich jedenfalls hierher gefunden zu haben. Sollte ich dennoch irgendwann mal gehen (müssen), was ich derzeit noch nicht sehe, weil ich bisher durchweg sehr freundlich und offen empfangen wurde, werde ich dies ganz sicher nicht wortlos tun. Ich finde es ist eine Frage des Respekts gegenüber den anderen, dass man wenigstens Adieu sagt und begründet, warum man sich zurückzieht.
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Letzte Änderung: 5 Jahre 7 Monate her von Theoten.
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47214

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Ich nehme mal an, dass deine Frau im Grundberuf Ergotherapeutin ist? Das Thema Selbständigkeit, Handlungsfähigkeit, Teilhabe und Klientenzentrierung ist jeden Tag in meinem Unterricht an erster Stelle und es gibt viele Kollegen, die als Integrationshelfer an Schulen arbeiten.
Generell sind wir halt die Basteltanten, immer bunt, aber bitte angepasst und nicht schrill. Es gab sogar Kolleginnen, die wie ich wegen ihrer Neurodermitis von Klienten angefeindet wurden. Die Klienten ekelten sich vor ihnwn und wollten nicht von ihnen behandelt werden. Absolut unter aller Sau. Aber es gibt auch die wirklich netten...
Die "schwarze" Lehrerin hat übrigens selber einen autistischen Sohn und erzählt viel von ihm. Ich kann jetzt von mir nicht behaupten, irgendwas nennenswert über die Krankheit zu wissen, dafür hab ich andere Baustellen. Aber sie bringt das wirklich gut rüber, vor allem mit einer ordentlichen Portion Selbstironie, ohne sich irgendwie zu bemitleiden.

Es kommt halt immer auf das Umfeld an. Waren neulich im Seminar u.a. in einer Ausstellung zum Thema Tattoos und die Referentin erzählte, dass sogar junge Besucher einem tätowierten Bankmitarbeiter nicht trauen würden. Da ist mir echt alles ausm Gesicht gefallen. Wo die Prägung eben hinfällt und wir sind ja inzwischen wieder in dieser evolutionären Frühphase angekommen...

Wir haben hier aber z.B. auch einen passionierten Altenpfleger, für den das Thema weniger problematisch ist. Generell dürfen Altenpfleger ziemlich viel von sich preisgeben, was oft auch auf positive Resonanz bei den Bewohnern stößt. Gab mal irgendwann eine Doku, wo ein junger Hüpfer dazu sagte, dass wahrscheinlich in der Altenpflege diese Mischung aus sozial sein und man-selbst-sein am ehesten passt, weshalb viele Goths dort unterwegs sind. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, das kann dir BlackRaven sicher besser beantworten.

Es ist schön zu lesen, dass du die nötige Ernsthaftigkeit bei allem Scherz mitbringst. Ich denke mal, wir rocken das hier schon gemeinsam. :) Die Spreu trennt sich irgendwann vom Weizen und der bleibt. Neo, Shadow, Draco, Fenrir, das sind alles Leute, die bisher echt nichts abgeschreckt hat. Einige sind zwar "aktiv", aber kommen aus privaten Gründen nur selten on, auch wenn sie gern öfter da wären.
Gerade die jungen Leute sind hier immer durchgefegt und haben richtig Wind reingebracht. Aber bei denen kommt irgendwann die Phase der Schulprüfungen, Berufstart usw, da ändert sich auch hier vieles, selbst wenn sie uns im Herzen treu bleiben. Man gewinnt über die Jahre viele Freunde, mal enger, mal eher "bekannt" und auch wenn die Kontakte sich ziemlich erschöpfen, so ist man doch immer irgendwie durch die Weltenfinsternis verbunden. Das ist es, was am Ende zählt.

Naja, erst mal hast du ja ein bisschen was zu lesen, wenn du in den internen Bereich kommst. Meinen Vote hast du schon mal. Zu gegebener Zeit wird sich Balti diesbezüglich bei dir melden. Bis dahin wünsche ich eine gute Nacht. Muss dringend in die Gruft. ^^
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Theoten kehrt in die Dunkelheit zurück 5 Jahre 7 Monate her #47215

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Meine Frau ist selbst Autistin und Vorsitzende einer Interessenvertretung für Autisten, die sich dafür einsetzt, dass Autismus als neurologische Ausprägung und nicht mehr als Krankheit in unserer Gesellschaft angesehen wird. Dafür macht sie aktuell ein Forschungsprojekt zum Aufzeigen der Barrieren für Autisten und entwickelt Konzepte wie man durch Barriereabbau in den Schulen die Auswirkungen bei Autisten "eindämmen" kann. Mein Sohn ist auch Autist, so dass wir bei ihm, sowie bei einigen anderen Kindern, wo die Eltern nach den Prinzipien unseres Vereins verfahren sind, auch bereits sehen konnten, dass Barriereabbau sehr effizient ist und im Sinne der Potentialentfaltung wirkt. Mittlerweile zeigt er kaum noch Auffälligkeiten, außer in Situationen, in denen er stark durch Reize (zu viele Umgebungsgeräusche, zu viele Farben etc.) belastet wird. Es geht bei diesem Ansatz also nicht mehr, wie in den bisherigen Therapiemethoden, darum, dass das Kind an die Umwelt angepasst wird, sondern die Umwelt an das Kind. Wir als Verein sagen nämlich, dass Autisten ein Recht darauf haben so zu sein, wie sie sind. Diese ganzen Anpassungstherapien (A.B.A. etc.) haben in der Vergangenheit leider zu sehr viel Leid bei vielen Autisten geführt, da in vielen Punkten ihre Persönlichkeit unterdrückt wird.

Man könnte auch sagen, dass meine Frau den Mindset des Gothic in die wissenschaftliche Forschung rund um das Thema Autismus und in die Schulen trägt. Jeder soll so bleiben dürfen wie er ist, solange er damit andere nicht verletzt oder einschränkt. Und wer sich von seinem Umfeld gerade überlastet fühlt, dem müssen Rückzugsräume geboten werden um wieder zur Ruhe zu kommen. Ist nicht ganz einfach das in den politischen Ebenen in Deutschland zu verankern. Die wollen Autisten am Liebsten in Sonderschulen abschieben, wo sie mit Medikamenten ruhig gehalten und nach dem Konditionierungsprinzip umerzogen werden.

Leider ist unsere Gesellschaft noch nicht so weit echte Diversität zu leben. Hab über das Thema letzte Nacht auch nochmal etwas nachgedacht. Wenn ich mich so in meinem Umfeld umschaue, sind Wesen, die anders sind, vor allem in Branchen akzeptiert, wo die alte Generation mittlerweile mehr oder weniger das Feld geräumt hat. Bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt waren primär junge Leute als Pfleger. In der IT sieht es nicht anders aus. Gleiches gilt auch für die ganzen kreativen Berufe, vom Grafikdesigner bis hin zum klassischen Künstler. Und natürlich gibt es noch einige mehr. Die Lehrer hier in der Umgebung sind hingegen zumeist Ältere, die es oft nicht mehr weit bis zur Rente haben. Da fällt eine Lady in Schwarz natürlich ziemlich aus der Rolle.
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