Weltenfinsternis Portal - Gothic Forum und Portal

Dunkle Grüße alle zusammen,

Nun habe ich mich doch getraut, die Burg zu betreten und hier durch die Gänge zu schleichen, doch bevor sich noch jemand erschreckt, sollte ich mich wohl lieber vorstellen.

Fangen wir am Anfang an, wie habe ich WF gefunden?
Mehr oder weniger zufällig, als ich vor ein paar Tagen (oder sehr vielen Tagen) gezielt nach einem Gothic Forum gesucht habe. Ich habe mir zwar mehrere Foren angeschaut, mich dann letztendlich aber doch für WF entschieden, weil mir die familiäre Atmosphäre und sympathischen Leute (soweit ich das bis hierhin beurteilen kann) sehr zusagten, trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der besonderen Regelung, durch welche man relativ wenig Einblicke erhält.

Was bedeutet für mich Gothic?
Ich will ganz ehrlich sein, viel Erfahrungen habe ich mit Gothic nicht, weswegen ich wahrscheinlich nur mutmaßen kann, was sich wirklich dahinter verbirgt. Für mein Verständnis ist Gothic ein Lebensstil, der gegen den Strom der Gesellschaft schwimmt und sich von dieser in dem Sinne auch nichts vorschreiben lässt, weder was die Mode angeht, noch die Tabu-Themen wie den Tod und die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens.
Trotzdem assoziiere ich mit Gothic auch etwas Romanitsches, Mystisches und Verträumtes im ersten Augenblick, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich mit vielleicht 13, als ich „entdeckt“ habe, dass es so was wie Gothic gibt, ich Gothics als Menschen in düsteren, mysteriösen viktorianischen Kleidern erfahren habe, was bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Mein Verhältnis gegenüber Mond und Nacht ist durchweg positiv. Ich liebe die Nacht und den Nachthimmel und sitze in angenehmen Sommernächten gerne auf dem unbeleuchteten Balkon, um einfach nur die Sterne und den Mond anzuschauen und die kleinen Fledermäuse zu beobachten, die durch den Garten fliegen. Irgendwie hat das etwas Friedliches und Sicheres an sich.

Ähnlich wie die Nacht fühlt sich die Finsternis ruhig und sicher an und vermittelt somit auch ein gewisses Gefühl der Geborgenheit. In der Finsternis bin ich ungesehen und kann mich frei machen von sämtlichen Rollen und Erwartungen, die man im Alltag nun mal zu erfüllen hat, und einfach das sein, was sich 100%ig nach mir anfühlt, ich kann meinen Gedanken freien Lauf lassen und einfach abschalten. (Oh je, das hört sich jetzt wahrscheinlich viel zu übertrieben an, aber ich weiß es nicht anders zu beschreiben und lasse das jetzt mal so stehen.)

Meinen Platz in der Welt habe ich definitiv noch nicht gefunden, ich bin noch dabei, den Weg zu mir zu suchen, wenn auch wahrscheinlich etwas verspätet, aber besser spät als nie.

Hm, so ein schönes Leben wäre schon was Feines, aber dennoch würde ich wahrscheinlich eher versuchen, anderen ein schönes Leben zu ermöglichen, mir geht es doch schon ziemlich gut. Außerdem, wie sagt man so schön: Geteilte Freude ist doppelte Freude, also hätte ich ja sogar auch noch was davon, wenn ich anderen helfe.

Wenn ich nur noch 24h zu leben hätte, dann würde ich… Ja, was eigentlich?
Das ist wirklich kniffelig und ich denke, ich kann das auch gar nicht so genau beantworten, weil das ein Szenario ist, das mir derzeit, mit noch relativ jungen 18 Jahren, so unfassbar vorkommt. Ich würde mir jedoch wünschen, dass ich dann den Mut aufbringen würde, Dinge zu tun, die ich mich sonst nie trauen würde. Mal ganz unverpackt meine Meinung zu äußern, ohne alles auf die Goldwaage zu legen, das Mädchen auf der Straße mit dem T-Shirt meiner Lieblingsband einfach mal ansprechen, mich ein Mal so richtig aufbrezeln, einfach so zum Spaß.

Das Mindeste, was ich tun würde, wenn ich eine berauschte Person finden würde, wäre wohl, den Krankenwagen zu rufen. Ich würde zwar von mir behaupten, dass ich sehr hilfsbereit bin, allerdings weiß ich nicht, ob ich auf die Person zugehen und einen zweiten Blick riskieren würde, das käme auf die Umstände an. Nachts allein in einer dunklen Gasse würde ich wohl eher sicheren Abstand wahren.

Tierquälerei geht gar nicht, in so einem Fall würde ich definitiv versuchen, dazwischen gehen, Polizei würde da vermutlich nicht viel nützen und dran vorbeigehen könnte ich nie, da ich unglaublich tierlieb bin und mit Tieren von klein auf groß geworden bin.

Die Bedeutung eines menschenwürdigen Lebens…
Wann ist ein Leben eines Menschen würdig? Eine sehr gute, aber ebenso schwierige Frage.
Natürlich gehört da eine gewisse Existenzsicherheit dazu und ein gewisser Luxus, wenn man es so nennen mag (eine Höhle ist zwar ein Dach über dem Kopf, aber menschenwürdig ist das nicht).
Ein großer Aspekt stellt für mich jedoch die Freiheit dar. Da das Zusammenleben in absoluter Freiheit nahezu unmöglich ist (je nach dem, wie man absolute Freiheit interpretiert – ich würde sie beispielsweise als konsequenzenloses Handeln und Denken interpretieren), ist die individuelle Freiheit im Rahmen der notwendigsten Gesetze für mich umso bedeutender, also dass sich jeder innerhalb der Gesetze, die für das Zusammenleben eben nötig sind, so ausleben kann, wie er/sie möchte, ohne gleich dafür verurteilt oder in Schubladen gesteckt zu werden. Das ist leider etwas, was meinen Erfahrungen nach, leider nicht so häufig vorkommt, wie es in einer modernen Gesellschaft eigentlich der Fall sein sollte, weshalb ich persönlich da ganz großen Wert drauf lege.

So, so viel erst einmal zu mir. Ist ja doch etwas mehr geworden als ich erwartet habe.
Ich hoffe, ich konnte die Fragen zufriedenstellend beantworten und schon einmal ein ausreichendes Bild von mir vermitteln.
Bei weiteren Fragen stehe ich natürlich weiterhin gerne Rede und Antwort.

Gruß
Outis

Schwärzlich willkommen in der Burg. Der Wachwolf hat verlauten lassen, dass sich fremdes Fleisch auf der Zugbrücke aufhält und mysteriöserweise nicht verschwinden will. Geduld wird hier belohnt, die erste Tugend von vielen, die da harren.

Hiermit übergebe ich dir erst mal die Schlüssel für dein eigenes Gemach. Du wirst die vielen Gänge und Kammern nach und nach erkunden können, sofern du dich hier gut einlebst. Entsprechend wirst du vielleicht auch bald die Schlüssel zu den restlichen Bereichen der Burg erhalten.

Ich stelle dir eben noch drei Stück Wassermelone und einen selbst gemachten Eiskaffee mit Schoko-Sirup her, dann kannst du dich ein wenig erfrischen, bis die Meute dich begrüßen kommt. Das Bad en suite findest du hier rechts neben dem Bett. Solltest du den Kamin anheizen wollen, sei bitte vorsichtig. Das Feuer ist dieser Tage ein wenig launisch. Ansonsten kannst du dich nach Herzenslust ausbreiten, die Schränke füllen und deine ganz eigene Note verbreiten. Wenn du dich heimisch genüg fühlst, sei so frei und leiste uns in der Burgkammer (auch Chat oder Ajax, die verfressene Dogge genannt) Gesellschaft.

Es ist momentan zwar recht still bei Hofe, aber das gibt sich wieder.
Ich hätte dann nur noch eine Frage, die offen blieb. Was bedeutet dein Name?

So, Meute, auf sie mit Gebrüll!

Da sich unsere Chefin jetzt ja schon vorgedrängelt hat heisse ich dich nun eben mal als 2te Person willkommen in der Burg.

Wenn du durch die Gänge der Burg schleichst pass auf. Hinter jeder Ecke kann sich ein Schatten verbergen - aber keine Panik, solange du nicht beisst beissen die wenigsten der Schatten

Vielen Dank für den warmen Empfang und die Ratschläge, ich werde sie beherzigen. Und der Eiskaffee sieht ja auch ziemlich lecker aus, mmh, Schokosirup...

Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Outis ist altgriechisch und bedeutet „niemand“. Odysseus hat auf seiner Odyssee einen Kyklopen überlistet, indem er sich diesen Namen gab.
Ich hielt ihn als Nutzernamen recht passend, denn in den großen Weiten des anonymen Internets bin ich quasi ein Niemand, so wie alle anderen Nutzer, die sich hinter Nutzernamen „verstecken“.
Außerdem gefiel mir der Gedanke, dass Odysseus sich einmal so nannte, denn wie auch er bin ich derzeit auf einer Art Odyssee, auch wenn sie bei mir eher existenzieller Natur ist und ich mehr auf der Reise zu mir bin als auf der Reise zurück nach Griechenland.

Ah, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei vielen hier und in der Szene (war zumindest früher mal so) haben sich diese selbstgegebenen Nutzernamen irgedwann in die ganz alltäglichen Rufnamen verwandelt. Man hört nicht mehr, wenn die Familie den Geburtsnamen ruft, sondern nur noch, wenn Szene-Freunde deinen "wahren" Namen nennen, mit dem du dich identifizierst. Sicher haben die anderen auch ihre Meinung dazu, aber ich für mich habe diese Tradition immer sehr geschätzt. Denn letztlich möchten unsere Eltern uns zwar etwas bestimmtes, gutes mit auf den Weg geben, aber am Ende suchen wir uns selbst aus, wer wir sind. Mein Geburtsname bedeutet z.B. "die Reine". Und ich kann nicht sagen, dass ich rein bin oder sein will.

So, dann lass ich mal Platz für die anderen Fragen.

@ Shadow Wärst du Mod, hätte dir das Privileg ebenfalls zugestanden und ich glaube, du hättest es in weiser Voraussicht benutzt. ^^

Interessant wie immer alle das Internet mit Anonymität in Verbindung bringen...

So Anonym wie man oftmals denkt ist man aber im Netz gar nicht...Das ist aber ein anderes Thema und gehört irgendwie doch nicht hier hin.

@Shanti: Immer diese edlen Adligen mit ihren Sonderrechten Aber ja, ich wäre dir wohl zuvor gekommen. Bin ja fast 24/7 on und habe kein Leben

Tante EDIT sagt: Seltsam, habe 3 mal den Code für den selben Smily benutzt aber es sind 2 verschiedene Bilchen da. Balti du böser Admin was hast du wieder angestellt?
für solche Kuriosen Dinge

Die Burg hat eben ein Eigenleben, das zeigt sich immer wieder. ^^ Ich hoffe, sie behält diesen Charme auch in Zukunft.

Carpe Noctem,

Willkommen in der Burg. Du wirst mich definitiv im Kaninzimmer mal sehen, dort entfach ich dir sogar ein Feuer!

Der Charme ist unvergänglich, also wenn ich bitten darf.

Freundliche dunkle Grüße wünscht,

Draco

Moin Outis!

Auch ich heiße dich bei uns in der Burg ganz herzlich willkommen. Mach's dir bequem, leb dich gut ein und genieße die Anfangszeit!


Das Phänomen, dass der WF-Name zum alltäglichen Rufnamen wird, konnte ich auch schon beobachten. Sorgt manchmal etwas für Verwirrung, weil ich oft vergesse, ob ich mich einer Person mit meinem Geburtsnamen (der übrigens „Glanz der Sonne" oder auch „kleiner Engel" bedeutet... ) oder als Seven vorgestellt habe. Und auch Mino - die du, Outis, sicherlich noch die Freude kennenzulernen haben wirst - wird von manchen so und von anderen anders genannt.

Nun denn, nach all diesem Vorgeplänkel möchte ich nun doch langsam zum Frageteil übergehen. Ein, zwei davon habe ich nämlich an dich:
1) Sprichst/Verstehst du Altgriechisch? Wenn ja, wie kam es dazu? Wenn nicht, wie bist du auf „Outis' gestoßen? Welche Sprachen beherrscht du generell?
2) Welche Bands müsste ich auf meinem T-Shirt haben, um im Falle einer bevorstehenden Apokalypse von dir auf der Straße angesprochen zu werden? Machst du auch selbst Musik oder hörst du sie nur? Wodurch bist du zu deiner bevorzugten Musik gekommen? Was bedeutet sie dir?
3) Wo befindest du dich gerade auf deinem Weg zu dir selbst? Wo warst du vorher?

Ich wünsche dir noch viel Freude hier, auf dass du uns lange erhalten bleiben mögest!

Dunkle Grüße,
Seven.

Vielen Dank für die lieben Worte (und tut mir leid, dass ich erst so spät antworte, die letzten Tage waren ausnahmsweise mal recht verplant).

Dass die Namen hier so viel an Bedeutung gewinnen, finde ich eigentlich sehr schön, gerade, wenn man sich mit diesem viel mehr identifizieren kann als mit dem Geburtsnamen. Meiner bedeutet so viel wie "die aus dem Meer kommende", was zwar ganz schön klingt, aber ich mag schwimmen eigentlich gar nicht mal so sehr...

Um auf deine Fragen zurückzukommen:
Ich spreche leider kein Altgriechisch und nur bruchstückhaft Griechisch, allerdings verstehe ich einiges. Ich bin Halbgriechin, deshalb habe ich den Bezug zu der Sprache und zu der Geschichte und Mythologie (wobei ich mich generell für die Mythologie sämtlicher Kulturen interessiere).
Abgesehen von dem bisschen Griechisch spreche ich natürlich Englisch, und noch Spanisch. Und ich hatte einmal in der Unter- und Mittelstufe Französisch, aber davon ist nicht so viel hängen geblieben. Vor ein paar Monaten habe ich angefangen, Russisch zu lernen, es aber aufgrund des Abiturstresses unterbrochen. Mal sehen, wann ich das wieder aufnehme.

Tatsächlich bin ich weniger der Typ, der sich auf Bands fixiert, aber eine hat es mir dann doch angetan: Twenty One Pilots. Mir gefällt es, dass sie sich auf kein Genre festlegen und dementsprechend auch kaum einem 100%ig zuzuordnen sind, aber vielmehr ist es das, was hinter der Musik steckt, was mich dazu gebracht hat, mich einen Fan zu nennen. Als ich die Band vor ca. 2 Jahren entdeckt habe, bin ich durch eine emotional komplizierte Phase gegangen, und ich konnte mich sehr mit den Songtexten und dem Sänger identifizieren, es gab mir ein Gefühl des Nicht-Allein-Seins. Und genau das bedeutet mir auch ihre Musik, weshalb sie für mich so wichtig geworden ist.
Ob ich das jetzt meine bevorzugte Musik nennen würde, ist fragwürdig. Grundsätzlich höre ich (abgesehen von Schlagern) alles, manchmal habe ich auch so Phasen, in denen ich z.B. nur Rock oder nur Metal höre, und dann auf einmal so etwas Exotisches wie K-Pop oder J-Rock. Gerade in der Musik bin ich für vieles offen und höre eine Vielzahl an Liedern aus allen Richtungen und in allen Sprachen.
Aber um nochmal auf den Kern deiner Fragen zurückzukommen (tut mir leid, dass ich so abgewichen bin ): Ich würde dich gewiss auch ansprechen, wenn du ein T-Shirt von Linkin Park oder Bring Me The Horizon tragen würdest.
Und ich höre nur Musik, leider bin ich musikalisch nicht so sehr begabt.

Vorher war ich ziemlich darauf bedacht, dem Bild, was gerade die Lehrer und Mitschüler von mir haben, zu erhalten, und bloß nicht negativ aufzufallen, unter gar keinen Umständen. Daher hatte ich auch nicht viel Spielraum, mich auszuprobieren oder zu entwickeln.
Jetzt, wo ich die Schule beendet habe, habe ich viel mehr Möglichkeiten, mich sowohl in verschiedenen Lebens- als auch Modestilen auszuprobieren und zu gucken, was mir gefällt, was sich richtig anfühlt, weil ich quasi nochmal von vorn anfangen kann und keinen Erwartungen gerecht werden muss. Deshalb versuche ich jetzt, so viel wie möglich auszuprobieren, um meinen Platz in der Welt zu finden.

@Draco: Das ist sehr lieb, ich muss da definitiv mal vorbeischauen. Jetzt, wo ich euch kennenlernen durfte, habe ich sogar den Mut dazu, der mir bisher immer gefehlt hat.

Dunkle Grüße und vielleicht bis demnächst mal im Kaminzimmer
Outis