X


WF Tetris



Weltenfinsternis Portal

● Dein Weg in die Finsternis seit 2009 ●

Facebookseite der Weltenfinsternis Projekte abonnieren  Youtubeseite der Weltenfinsternis Projekte  Twitterseite der Weltenfinsternis Projekte
Burglogo Mini

v3.0

WF Chat
Mitglieder im WF Chat:

Hauptmenü
WF-Gaming Room

SnakeTetris


Snake-The Brainfuck V1.0

Neueste Forenbeiträge
  • Keine Beiträge vorhanden
Interaktiv
News - Übersicht
Top 10 Artikel
Mondphase
Mond am 29.03.2024
Abnehmender Mond
Abnehmender Mond
63 % des Zyklus vorüber
Nächster Neumond:
Dienstag, 09.04.2024
Nächster Vollmond:
Dienstag, 23.04.2024
Portal - Sicherheit
Wir nehmen die Sicherheit
unseres Portals sehr ernst.
 
SSL verschlüsselte Webseite.
 
Norton Web Safe Test zu weltenfinsternis.de
 
Stop Spam Harvesters, Join Project Honey Pot
Willkommen zu Hause, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA: Jenseits des oberflächlichen Anscheins

Jenseits des oberflächlichen Anscheins 2 Jahre 10 Monate her #49561

  • Misan
  • Misans Avatar
  • OFFLINE
  • WF Neuling
  • Beiträge: 1
Schönen Tag ihr Nachtwesen.

Ich liebe ausführliche Vorstellungsrunden! Bitte seid mir also nicht böse wenn das gleich zu einer halben Lebensgeschichte ausartet. Ich habe aber das Gefühl ihr wollt es so. :)

Mein Weg in die Dunkelheit

Die Farben, die Symbole, das Dunkel. Es fühlt sich alles so fremd aber doch so vertraut an.
Es ist nun insgesamt über 15 Jahre her, dass ich die Gothic Szene gefunden habe. Die Dunkelheit war mir ein ständiger Begleiter in der Überwindung zu dem was ich heute meinen eigenen Weg nennen würde.

Doch mit dem Alter (ja so alt bin ich eigentlich gar nicht mit meinen 30 Jahren) verblassen die Erinnerungen und das stinknormale, halbwegs unbeschwerte langweilige Büroleben rückt immer mehr in den Vordergrund und ich stumpfe ab. Man unterhält sich nicht mehr über tiefgründige Persönlichkeitseigenschaften, was einen bewegt oder welche Träume man verfolgt. Sondern man hält einen inhaltslosen Small Talk am Leben indem man über Fliesen, über Wärmepumpe und über Autos redet. Zumindest geht es mir so und den halblebigen Bekanntschaften die ich in letzter Zeit in verschiedenen Communities oder auch auf Stammtischen machte. Wer weiß, vielleicht liegt es auch an mir und ich versperre mir den Zugang zu etwas Tieferem indem ich dem Small Talk meist aus dem Weg gehe.

Bitte versteht mich nicht falsch. Auch wenn ich irgendwie mit Beziehung, Haus, Auto und Job "mitten im Leben" stehe und diese Themen auch ihre oberflächlichen Diskussionen mit sich ziehen, vermisse ich irgendwie die naiven Träume meiner Kind-, und Jugendzeit.

Als Community-Nomade zieh ich also von Ort zu Ort, versuche mich zu integrieren, biete meine Hilfe an, gewinne eine Facette ab und ziehe weiter wenn ich nichts beitragen kann. In unserem viel zu oberflächlich gewordenen Zeitalter, speziell während der Pandemie wird mir immer klarer, dass ich Wege finden möchte, tiefgründige Beziehungen zu anderen Menschen knüpfen zu können. Ich spüre immerhin in diesem Forum die Bereitschaft dazu, jemand jenseits seiner 140 Zeichen Twitter Bio kennen zu lernen :)

Durch unsere Leistungsgesellschaft lernte ich bald meine Persönlichkeit nur noch in Leistungen und Errungenschaften auszudrücken. Irgendwie ist das auch meiner Vergangenheit etwas geschuldet. Mehr dazu später. Wichtig war nicht mehr der kreative Prozess sondern das fertige Produkt. Von diesem Weg versuche ich heute ein Stückchen weit ab zu kommen. In diesen viel zu schnellen Zeiten suche ich einen Ort wo mehr als Leistung zählt. Wo Emotionen und Gedanken eine Rolle spielen.

Wer oder was bin ich eigentlich wirklich

So. Jetzt habe ich lange genug darüber gesprochen was ich nicht bin oder was ich nicht sein möchte. Vielleicht verrät das schon ganz gut meinen Charakter. Ich versuche es noch einmal mit klareren Worten:

Ich bin ein durch (subjektiv) viele Schicksalsschläge geprägter Mensch. Das zog mich in frühen Jahren schon zu gleichgesinnten die ähnlich viel durch gemacht haben. Ich fand mit etwa 16 Jahren die örtlichen Gruftis. In Österreich, wo ich aufgewachsen bin, war die Szene sogar recht gut ausgeprägt. Es gab sogar eine Grufti-Bar - das "Underground" in der Stadt in die ich notgedrungen mit meiner Mutter und Schwester gezogen bin, nachdem sich meine Eltern scheiden haben lassen. Allerdings war ich damals viel zu schüchtern um mich dort wohl zu fühlen. Dadurch, dass ich kaum Alkohol trinke, fiel das Knüpfen auch recht schwierig und ich fühlte mich trotzdem immer etwas alleine und melancholisch. Davor habe ich schon in Vampirforen und diversen anderen dunklen Seiten des Internets Kontakte zu Menschen geknüpft, die auch wie ich sehr viel Kacke erleben mussten in ihrem Leben. Das trieb mich immer weiter an. "Es muss ja Menschen geben denen es wie mir geht, die mich verstehen und mein Leid". So war für mich Gothic immer eine Zusammenkunft geprägter Menschen. Das merkte ich schon in den sehr morbiden, melancholischen oder verzweifelten aber auch teilweise sehr tiefgründigen Songtexten wie von Lacrimosa, Goethes Erben, Stillste Stund, Subway to Sally und co.
Ja die Musik war für mich immer sehr wichtig. Darin suchte ich auch Wege um mich auszudrücken. Lyrik zu finden die mich und meine Gefühlswelten beschreiben.

Dieses Bild ist für Gäste unsichtbar. Bitte melde dich an (oder registriere dich) um es zu sehen.
Das bin ich auf der eisheiligen Nacht in Stuttgart 2019. Kaum zu übersehen.
Ich habe mich vom Büroalltag so überrollen lassen, dass ich total vergessen hab, dass am selben Tag das Konzert ist. Aber man hat mir versichert, Pink ist das neue Schwarz, war also alles wieder im Reinen ;)

Mein Nickname

Misan. Das ist der Nickname den ich seit etwa 15 Jahren nun trage. Seinen Ursprung hat das in meiner Jugend, wo ich das Gefühl hatte, alle Menschen satt zu haben. Ein Misanthrop zu werden. Also jemand der Menschen nicht ausstehen kann. Wenn man 10 Jahre Mobbing hinter sich hat, ist das vielleicht erstmal nachvollziehbar. Allerdings war alles was ich jemals wollte einfach nur Menschen die es gut mit mir meinen und mich so akzeptieren wie ich bin. Auch habe ich sehr schnell erkannt, dass die Schule nicht der Ort ist, wo ich das lernen kann was ich wirklich lernen möchte: 3D Level Design, Webdesign, Softwareprogrammierung. Es hat eigentlich recht harmlos damit angefangen. Damals mit dem RPG Maker habe ich erste kleine Spiele gebastelt. Danach habe ich für einen Gamingclan eine Website bauen wollen um uns entsprechend vorzustellen. Ich schlug mir autonom lernend die Nächte um die Ohren. Es war so viel spaßiger und lehrreicher einfach alles zu basteln und zu bauen wonach mir stand, als darauf zu warten, bis es mir jemand bei bringt. Ich wollte keine Zeit verlieren. Ich blieb teilweise Wochenends bis 4 Uhr früh auf oder während der Woche bis 1 um an Spielemechaniken zu feilen, oder mehr Leben in die Website rein zu bringen, 2D oder 3D Welten aufzubauen. Viele Jahre später hat mir das ohne positiven Schulabschluss und ohne Studium oder Abitur meinen ersten Job als Webentwickler beschert, worauf ich denke ich sehr stolz sein kann. Nach einem Arbeitslosen Kurs und einer 3-jährigen Ausbildung zum Telekommunikationstechniker, war ich wieder halbwegs in die Gesellschaft eingegliedert. Heute baue ich industrielle Anwendungssoftware für große Kunden wie einem bekannten Onlinebuchhändler oder einem Stuttgarter Autohersteller. Das verstärkt mein Mindset, dass man nur etwas Mut braucht um vieles zu erreichen, was man sich als Ziel setzt. Man schafft es aber trotzdem sich ungewollt immer wieder selbst zu sabotieren. So findet man als Mensch immer zum Beispiel genügend Gründe unzufrieden zu sein.

Zurück zur Misanthropie: Mir war nie bewusst, dass ich nicht alle Menschen hasse, sondern nur diejenigen die mich zur Verzweiflung trieben. Leider machten das damals gut 90% aus.
Auch in der dunklen Szene war nicht alles immer super. Idioten gibt es immer. Auch in der Familie lief es recht unrund. Heute werde ich nur deswegen von meiner Familie vermisst, weil ich 800km weiter weg in Deutschland lebe. Ansonsten haben wir uns ziemlich auseinander gelebt. Meine Schwester hielt mich für entsprechend sozial inkompatibel, dass ich nicht mal zu ihrer Hochzeit eingeladen wurde. Ich frage mich was das wohl über mich aussagt. Irgendwann habe ich dann erkannt, dass ich eigentlich Freunde haben möchte. Freunde die mich akzeptieren, mit denen ich mich zu Themen austauschen kann die mich berühren.

Aufschwung

Mit den Jahren lernte ich jedoch auch, dass Menschen gütig sein können. Mit ~21 habe ich dann meine erste richtige Freundschaft erschlossen. Mich trieb es da zur My Little Pony Szene. Hört sich komisch an, ist aber so. "Friendship is Magic" war so der Leitspruch der Serie die eigentlich für Kinder konzipiert war, jedoch bei vielen Jugendlichen bis Erwachsenen Anklang fand. Womöglich auch wegen den selben Gründen wieso es mir zu sprach. Für mich war das damals sowas wie eine rettende Insel. Gibt es wirklich einen Ort wo Freundschaft so viel zählt? Wo man nicht nach Schulabschluss oder Fortschritt gemessen wird. Ich dachte mir, wenn es noch andere so Verrückte gibt die die Serie sehen, dann kann ich sicher auch mit denen Freundschaft schließen. Immerhin braucht man dann ja nichts mehr verstecken wenn man schon etwas quasi Peinliches als common ground hat xD.

Ich blühte auf, organisierte mit unter auch die größte MLP Convention Europas mit ~1600 Besuchern mit und etablierte mich in Vereinen, zog nach Deutschland wo die sogenannten "Bronies" mitunter am aktivsten Events veranstalteten, und ich tat alles um mein Wissen und Hilfe rund um Webseiten beizutragen, bekam sogar den Posten als PR Leiter. Jedoch hat jedes Fandom und jede Szene seine Schattenseiten, so glich die Convention und selbst die kleineren Meetups bald wie einer Verkaufsmesse. Auf diese Verkommerzialisierung hatte ich nicht sonderlich viel Lust. Durch den immer größeren Bekanntheitsgrad unterhielt man sich nur noch in Memes und der eigentliche Kern der Freundschaft und des "mit an Packens" um gemeinsam eine schöne Zeit zu haben rückte immer mehr in den Hintergrund. Ich zog weiter zur nächsten Community, den Furries. Schließlich hatte ich immer ein großes Verbundenheitsgefühl zur Natur. Danach zu den Rollenspielern und schließlich finde ich mich hier in der Gothic Szene wieder. Überall habe ich aus Freude der Anteilnahme geholfen, gebastelt, organisiert, Events veranstaltet...

Dieses Bild ist für Gäste unsichtbar. Bitte melde dich an (oder registriere dich) um es zu sehen.
Dieses Bild ist für Gäste unsichtbar. Bitte melde dich an (oder registriere dich) um es zu sehen.

Das liegt aber auch an unserer immer mehr auf Konsum ausgelegten Gesellschaft. Es gibt immer weniger die etwas machen. Die breite Masse treibt es auf Festivals. Ich habe mir als Lebensweg ausgesucht, recht konsumarm zu leben, oder zumindest möchte ich mehr erschaffen als zu konsumieren.

Ich lass mich von der entschleunigenden Art des Forums hier anstecken und lasse es dieses mal langsam angehen. Schließlich ist das Forum auch in richtig guten Händen wie ich das auf dem Ersten Blick sehen kann und ich will mich nicht aufdrängen :)
Sollte es nach der Pandemie mal die Möglichkeit geben sich auch mal über den Weg zu laufen, würde ich mich bestimmt nicht wehren zu kochen und zu helfen. Das tu ich schließlich gerne.

Also hier bin ich und ich hoffe ihr nehmt mich gut auf. Ich freue mich auf viele Gespräche mit Tiefgang.

Den Teil "Misan" in meinem Nicknamen behielt ich. Teils als Mahnmal vergangener harten Zeiten. Ich habe gelernt, wenn man sich anderen gegenüber versperrt, nimmt einem das auch viele Möglichkeiten etwas Neues zu entdecken. So hat sich meine Misanthropie im Laufe der Jahre stark gewandelt und ich bin ja doch recht umgänglich geworden. Es war ein buntes Leben bis hierher. Manchmal weiß, manchmal schwarz. Es ist irgendwie schon seltsam und witzig das auch aus jemand mit einigen Schicksalsschlägen etwas werden kann. Vielleicht ist es auch gerade das, was einem etwas Respekt vor dem eigenen und fremder Leben einhaucht.

Ich hoffe ihr habt jetzt einen ersten hoffentlich guten Eindruck gewonnen. Ich freue mich sehr darüber eure Fragen zu beantworten. Den Fragekatalog von Baltarsar nehme ich mir dann die Tage auch gerne zu Herzen.

Liebe Grüße,
Misan.
Sei so bescheiden wie meine Signatur.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
  • Seite:
  • 1
Ladezeit der Seite: 0.166 Sekunden