Bei diesen Temperaturen und dazu noch in der Ferienzeit ist es leider sehr voll an der Nordsee.
Ich werde versuchen die Fragen so gut wie möglich zu beantworten.
1. Wie hast du zu uns gefunden?
Das ist relativ einfach: Google. Ich war bereits Mitglied bei Dunkles Leben und habe nach einem neuen Forum gesucht.
2. Was bedeutet für dich ganz persönlich Gothic?
Das ist schon schwieriger zu beantworten. Ich bin in einem kleinen, eher konservativen Dorf in Baden aufgewachsen und wusste schon früh das ich anders bin. Über eine Schulkameradin bin ich mit der Szene in Kontakt gekommen und habe mich sofort wohl gefühlt. Für mich hat es schon damals, wie auch heute ganz einfach bedeutet so sein zu dürfen wie ich bin und mit Menschen in Kontakt zu kommen, die auch anders sind und ähnliche Interessen haben. Und die es nicht komisch finden, das ich mich auch Friedhöfen wohl fühle
3. Welches Verhältnis hast du gegenüber dem Mond und der Nacht?
Wie bereits in meiner Vorstellung erwähnt interessiere ich mich für Astronomie. Das ist die Wissenschaftliche Seite. Es gibt nichts faszinierenderes als unser Universum. Anderseits hat mich die Nacht schon als Kind schon in den Bann gezogen. Ich habe mich immer am wohlsten gefühlt, wenn es dunkel und Still war. Alles Laute und hektische war mir schon immer zu viel und ich bin bis heute nachts am entspanntesten und am kreativsten. Der Mond ist hierbei nicht nur eine schöne Lichtquelle sondern hat mich auch schon mehrfach zu neuen Ideen inspiriert.
4. Wie fühlt sich für dich Finsternis an? Magst du sie? Wenn ja. Was magst du an ihr?
Wie bereits erwähnt mochte ich das dunkle schon immer. Dennoch stehe ich der Finsternis mit eher gespaltenen Gefühlen Gegenüber. Einerseits ist sie eine Inspiration und hat etwas beruhigendes. Andererseits kenne ich mich auch sehr gut mit der Finsternis in meinem Inneren aus. Ich leide seit meiner Kindheit an Depressionen und habe in dieses Phasen ein sehr negatives Verhältnis zur Finsternis, da sie in diesen Zeiten alle Ängste und negativen Gedanken zu Tage bringt. Aber wie alles im Leben hat auch die Finsternis zwei Seiten und solange es mir gut geht genieße ich sie.
5. Befindest du dich noch auf der Suche nach deinem Weg oder hast deinen Platz in der Welt schon gefunden?
Mein Weg ist definitiv noch nicht zu Ende. Ich suche schon lange nach meinem Platz und es wird wohl noch einige Zeit dauern bis ich ihn gefunden habe. Egal ob beruflich oder privat. Ich arbeite seit 10 Jahren in einem Beruf, den ich nur gelernt habe damit ich einen habe und in dem ich definitiv nicht glücklich bin. Ich bin noch auf der Suche nach dem richtigen Beruf für mich. Privat sieht es ein wenig besser aus. Ich habe vor 3 Jahren meinen Seelenverwandten geheiratet und durch meine Schwiegereltern und meine Stieftochter eine Familie bekommen, die mich besser versteht als meine eigene und mich genauso liebt wie ich bin und nicht von mir erwartet so zu sein wie andere mich haben wollen. Leider blieb unser Wunsch nach einem Kind bisher unerfüllt, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
6. Wenn dir jemand zwei Möglichkeiten bieten würde, welche würdest du wählen? Die erste Möglichkeit würde dir ein schönes Leben ermöglichen. Die zweite Möglichkeit würde dir einen Weg zeigen, auf dem du anderen Lebensformen (Tiere eingeschlossen) helfen könntest ein besseres Leben zu bekommen.
Eine sehr schwierige Frage. Einerseits ist ein schönes Leben sehr verlockend, andererseits bringt mir das nichts, wenn ich anderen nicht damit helfen kann. Ich ertrage es nur schwer, wenn andere Leiden. Egal ob Menschen oder Tier. Wir teilen uns alle diesen Planeten und es bringt niemanden etwas wenn ein paar ein schönes Leben haben und der Rest zugrunde geht. Ich würde lieber dabei helfen das soviele wie möglich ein besseres leben haben als nur ich alleine. Damit würde ich nicht glücklich werden.
7. Eine apokalyptische Katastrophe würde das menschliche Leben komplett auslöschen und du wüsstest bereits 24 Stunden vorher davon, was würdest du in diesen letzten 24 Stunden des Lebens tun?
Alle die ich liebe zu einer großen Party einladen und es richtig krachen lassen.
Ok. Jetzt mal ernsthaft. Ich habe keine Ahnung. Und da eine solche Frage bei mir tendenziell einen Rückfall in die Depressionen und meine Panikstörung auslösen kann, habe ich mich dazu entschlossen nicht darüber nachzudenken.
8. Du siehst auf der Straße liegend eine bewusstlose, komplett verwahrloste Person. Auf den ersten Blick wäre ersichtlich, dass diese Person einen Rausch hat. Würdest du dir die Zeit für einen 2. genaueren Blick nehmen? Und wenn dir dieser 2. Blick die wahre Situation dieser Person eröffnen würde, wie würdest du darauf reagieren?
Ein zweiter Blick lohnt sich immer. Der Rest hängt von der Situation ab: die Temperaturen, das Wetter, welchen gesundheitlichen Eindruck macht die Person auf mich. Bei Kälte oder Hitze würde ich auf jeden Fall eingreifen. Ebenso wenn ich den Eindruck habe das diese Person medizinische Versorgung braucht. In diesen Fällen würde ich ganz klar den Notruf wählen. Sollte all dies nicht der Fall sein, würde ich fragen ob die Person etwas braucht oder ob ich irgendwie helfen kann. Allerdings gebe ich offen und ehrlich zu, dass ich mich einer fremden, offensichtlich berauschten Person nur nähern würde, wenn ich in Begleitung bin. Dies beruht auf einer sehr schlechten persönlichen und mir noch immer Albträume verursachenden Erfahrung.
9. Du siehst einen Pöbel Jugendlicher auf der Straße die sich um ein wehrloses Tier versammelt haben und es quälen. Wie reagierst du?
Auch hier gilt: nur wenn ich nicht alleine bin. Ich würde hingehen und versuchen dem Tier zu helfen und die Jugendlichen darauf aufmerksam zu machen was sie tun.
Auf jeden Fall würde ich die Polizei rufen.
10. Und dies ist meine letzte Frage.
Was bedeutet für dich, ein menschenwürdiges Leben?
Ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Essen und vor allem Sicherheit, all das nicht zu verlieren. Des weiteren aber auch selbst zu entscheiden was man mit seinem Leben macht und auch wie es zu Ende geht. ( Hierzu sollte ich erkläre das ich Jahrelang zusehen musste wie meine Großmutter unter schmerzen mit Tabletten und Spritzen am Leben gehalten wurde, obwohl sie selbst eigentlich schon lange nicht mehr leben wollte).
Niemand sollte dafür bestraft werden, woher er kommt, wie er aussieht, woran er glaubt oder wen er liebt.